Tandem-Wien:
Freiwilliges Programm zur Sprach-, Alltags- und Kulturintegration
Viele Familien mit internationalen Wurzeln im Bezirk stehen vor sprachlichen und kulturellen Hürden. Oft fehlen Gelegenheiten, Deutsch im Alltag zu üben, das Schulsystem besser zu verstehen oder sich sicher in ihrem neuen Umfeld zu bewegen. Das erschwert die Integration der Eltern und schmälert die Chancen ihrer Kinder.
Deshalb habe ich in der Bezirksvertretungssitzung am 26. Juni 2025 den Antrag „Tandem-Wien: Freiwilliges Programm zur Sprach-, Alltags- und Kulturintegration“ eingebracht, um dieses Projekt als Pilot im 3. Bezirk zu starten.
Die Idee: Freiwillig engagierte Menschen aus dem Bezirk – etwa Pensionist:innen, Studierende, Eltern oder bereits gut integrierte Zugezogene – treffen regelmäßig auf Personen, die Unterstützung und Orientierung brauchen. Gemeinsam können sie Deutsch sprechen und üben, Fragen zum Alltag klären und mehr über unsere österreichische Gesellschaft und Kultur erfahren. So entsteht ein Austausch auf Augenhöhe, der sprachliche Sicherheit gibt, Orientierung schafft und gegenseitiges Verständnis fördert.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Familien mit Kindern im Pflichtschulalter: Wenn Eltern sprachlich und kulturell begleitet werden, stärkt das direkt die Entwicklungschancen ihrer Kinder.
Entstanden ist „Tandem-Wien“ im Rahmen meines Mentoring-Programms an der Stadtakademie. Dabei habe ich auch eine Umfrage durchgeführt, um herauszufinden, was am Anfang am schwierigsten war und wo die größte Frustration lag – etwa, sich nicht ausdrücken oder nicht dazugehören zu können. „Tandem-Wien“ ist meine ganz konkrete Antwort darauf.
Wenn das Pilotprojekt im 3. Bezirk gut läuft, soll es evaluiert und später auf andere Bezirke ausgeweitet werden.
Für mich ist klar: Integration gelingt nur, wenn wir miteinander reden, voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen. Österreich war immer ein solidarisches Land – und gerade jetzt brauchen wir diesen Zusammenhalt mehr denn je. Es gibt leider auch Fälle, in denen Menschen, die hier Schutz suchen, sich nicht an unsere Regeln halten. Aber Verallgemeinerungen und Wut helfen niemandem. Unsere Aufgabe ist es, Isolation zu überwinden und Integration dort zu ermöglichen, wo sie gelingen kann.